Immer wieder Streit und Rückzug? Was wirklich dahinter steckt.

24. März 2025

„Warum fühlen sich Nähe und Miteinander manchmal so schwer an –

hat das vielleicht mit unserer Vergangenheit zu tun?“

 

Diese Frage begegnet mir in meiner Praxis und in Gesprächen mit Klientinnen und Klienten immer wieder. Ich antworte als Traumatherapeutin und als Paartherapeutin auf diese Frage:

Denn wir erkennen ein Trauma auch daran, wie wir unsere Beziehungen gestalten und in ihnen agieren. Das möchte ich dir in diesem Blogartikel beschreiben:​

 

Wenn alte Wunden unsere Beziehungen lenken

Manchmal ist es nicht das Heute, das uns zurückhält – sondern das Gestern, das noch in uns lebt.

Trauma entwickelt sich oft in zwischenmenschlichen Verbindungen, insbesondere wenn Menschen in ihrer Kindheit oder im Erwachsenenalter Vernachlässigung, Gewalt, emotionale Distanz oder Bindungsabbrüche erlebt haben. Solche Erfahrungen können tiefe Spuren hinterlassen und unser Erleben von Nähe und Vertrauen nachhaltig beeinflussen.

Wenn du unter einem noch nicht verarbeitetem Trauma leidest, empfindest du Beziehungen vielleicht eher als schwierig und herausfordernd.

Möglicherweise

  • fühlst du dich nicht sicher, nicht wirklich gesehen oder verstanden.
  • fürchtest du Nähe oder hast Schwierigkeiten, dich abzugrenzen.
  • wiederholen sich Konflikte in ähnlichen Mustern.
  • erlebst du emotionale Distanz, Angst vor Verlust oder übermäßige Abhängigkeit.

Doch nicht nur die romantische Partnerschaft ist betroffen – auch Freundschaften, die Beziehung zu unseren Eltern oder Kindern oder Arbeitskolleg*innen und sogar die Verbindung zu uns selbst verändern sich mit unverarbeiteten Verletzungen.

Frau sitzt traurig am Meer

Oft ahnen wir nicht, dass unsere Beziehungsprobleme tief in unserer Vergangenheit verwurzelt sind. Unbewusste Muster aus frühen Bindungserfahrungen können sich dann in aktuellen Beziehungen widerspiegeln und schon kommt es zu immer wiederkehrenden Konflikten.

Wir fühlen uns dann vielleicht immer wieder in ähnlichen Mustern gefangen oder reagieren emotional stärker, als die Situation selbst es eigentlich erfordern würde. Diese Reaktionen sind Überbleibsel vergangener Erfahrungen, die unser Nervensystem geprägt haben.

 

Erkennst du dich hier wieder?

Vielleicht erkennst du dich in einer dieser Situationen wieder:

  • Du hast das Gefühl, dich in Beziehungen immer wieder anpassen zu müssen, um gemocht oder geliebt zu werden.
  • In Konfliktsituationen neigst du dazu, dich zurückzuziehen oder innerlich zu „erstarren“, statt deine Bedürfnisse zu äußern.
  • Nähe macht dir Angst – entweder vermeidest du sie oder du gerätst in eine emotionale Abhängigkeit von anderen.
  • Bestimmte Aussagen oder Verhaltensweisen von anderen lösen in dir eine starke emotionale Reaktion aus, die schwer zu kontrollieren ist.

All das können Hinweise darauf sein, dass frühere Verletzungen noch in deinem Nervensystem gespeichert sind und deine Beziehungen unbewusst beeinflussen.

Eva Strübing im Therapie-Gespräch

 

Wie sich Heilung in deinen Beziehungen zeigt

Wie sieht eigentlich Heilung in echten Beziehungen aus?

Die gute Nachricht: Heilung ist möglich!

Heilung zeigt sich nicht in perfekten Beziehungen oder einem Leben ohne Herausforderungen, sondern in der Art, wie wir mit uns und anderen in Kontakt treten:

  • Wir können Nähe zulassen, ohne uns zu verlieren.
  • Wir können unsere Bedürfnisse ausdrücken, ohne Angst vor Zurückweisung.
  • Wir fühlen uns sicherer in Konflikten und können uns selbst regulieren.
  • Wir erleben tiefe, authentische Verbundenheit – mit Menschen, mit der Natur, mit unserem eigenen Körper und unserer Geschichte.

Jeder kleine Schritt in Richtung echter Nähe ist ein Zeichen deiner inneren Stärke.

Oft bedeutet Heilung auch, dass wir unsere eigenen Schutzmechanismen erkennen und sanft verändern können.

Wenn wir in der Vergangenheit gelernt haben, uns zu verschließen oder in Beziehungen immer wieder in Alarmbereitschaft zu sein, dann braucht es bewusste Arbeit, um diese Muster aufzulösen. Dazu gehört auch, sich selbst mitfühlend zu begegnen und anzuerkennen, dass frühere Überlebensstrategien uns einst geholfen haben, aber heute vielleicht nicht mehr dienlich sind.

 

Kleine Veränderungen, die Großes bewirken

Kleine Schritte sind keine Selbstverständlichkeit – sie sind mutige Akte der Selbstliebe.

Und sie summieren sich: Mit jedem Mal, in dem du dich selbst verstehst und authentisch handelst, stärkst du die Basis für eine gesunde, lebendige Beziehung – zu dir selbst und zu anderen.

  • Du beginnst, deine eigenen Grenzen zu spüren und zu kommunizieren – nicht aus Angst, sondern aus Selbstfürsorge.
  • In Konflikten kannst du innehalten und dich fragen: „Reagiere ich auf das Hier und Jetzt oder auf eine alte Wunde?“
  • Du erkennst, wann du in alte Muster verfällst, und kannst bewusster gegensteuern.
  • Du traust dich, authentisch zu sein – auch wenn das bedeutet, manchmal „Nein“ zu sagen oder dich verletzlich zu zeigen.

Das gelingt natürlich nicht auf Anhieb – muss es auch gar nicht!

Wohlwollend zu reflektieren, wie eine Situation war, lässt nachträglich viel Offenheit entstehen und hilft dabei, Änderungen im Umgang miteinander Stück für Stück wahr werden zu lassen.

Frau läuft glücklich über eine Wiese

Warum sichere Beziehungen essenziell für deine Heilung sind

Was gibt deinem Nervensystem wirklich Ruhe?

Für mich ist das Erleben von Sicherheit ein zentraler Aspekt von wirklicher Heilung. Unser Nervensystem braucht immer wieder Erfahrungen von sicherer Verbindung, um sich neu auszurichten.

Zum Beispiel kann Traumatherapie ein sicherer Raum sein, um neue Beziehungsmuster zu lernen und Vertrauen wieder aufzubauen – zu sich selbst und zu anderen. Dafür eignen sich körperbasierte Methoden wie traumasensibles Yoga, Klangarbeit oder Atemtechniken.

Aber auch achtsame, mitfühlende Beziehungen im Alltag können eine heilsame Umgebung schaffen, in der wir diese wunderbaren Erfahrungen von Sicherheit und Verbundenheit machen.

Ob durch enge Freundschaften, unterstützende Familienmitglieder oder wohlwollende Begegnungen im täglichen Leben – jede zwischenmenschliche Interaktion hat das Potenzial, unser Nervensystem neu auszurichten und alte Schutzmuster sanft zu verändern.

Bitte erlaube dir zu sehen, dass Heilung nicht linear verläuft. Es gibt Phasen des Fortschritts und Momente, in denen alte Muster wieder auftauchen. Doch gerade in diesen Momenten können wir wachsen, indem wir mitfühlend mit uns selbst umgehen und uns daran erinnern, dass Veränderung ein Prozess ist.

 

Wie Paartherapie dich und deine Beziehung stärken kann

Was, wenn euer Streit gar nicht „euer“ Problem ist – sondern eine alte Wunde, die sich zeigen will?

Paartherapie kann ein wertvoller Begleiter auf dem Weg der Heilung sein – und das nicht nur für die Beziehung, sondern auch für die individuelle Entwicklung.

Weil Trauma die Art beeinflusst, wie wir lieben und mit Konflikten umgehen, kann eine therapeutische Begleitung helfen, neue, gesündere Beziehungsmuster zu etablieren.

In der Paartherapie mit mir lernen Paare:

  • Ihre eigenen Trigger zu erkennen und konstruktiv damit umzugehen.
  • Sich gegenseitig mit mehr Mitgefühl und Verständnis zu begegnen.
  • Sich sicher genug zu fühlen, um ehrlich über Ängste und Bedürfnisse zu sprechen.
  • Konflikte nicht als Bedrohung, sondern als Chance für Wachstum zu betrachten.
  • Wieder echte Nähe zu erleben, ohne Angst vor Verletzung oder Verlust.

In meiner Praxis ist es für viele Paare so erlösend, zu erkennen, dass nicht der Partner oder die Partnerin allein das Problem ist, sondern dass alte Verletzungen unbewusst ihre Dynamik beeinflussen.

Wenn beide bereit sind, sich diesen Themen zu stellen, entsteht eine tiefe Heilung – sowohl individuell als auch in der Partnerschaft.

 

Eva Strübing steht vor ihrer Praxis

Dein nächster Schritt zu gesunden Beziehungen

Was, wenn genau hier dein Wendepunkt liegt?

Unsere Beziehungen sind also manchmal gleichzeitig Spiegel unserer Verletzungen und auch unsere größten Lehrer.

Sie zeigen uns, wo wir noch heilen dürfen, aber auch, welche Schritte wir bereits gegangen sind. Ein liebevolles, bewusstes Wahrnehmen unserer eigenen Muster kann der erste Schritt sein, um tiefere Verbundenheit mit uns selbst und anderen zu erfahren.

Letztlich geht es nicht darum, Trauma nur auf einer kognitiven Ebene zu verstehen, sondern es durch gelebte Erfahrung zu transformieren – durch echte Verbindung, durch das Gefühl, gesehen, gehört und angenommen zu werden.

Wo in deinem Leben erlebst du Verbundenheit? Und wo spürst du noch alte Wunden?

Vielleicht beginnt deine Heilung genau dort, wo du den Mut hast, dir selbst ehrlich zu begegnen.

 

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Ich freue mich auf dich/euch!

   

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