Bevor ich dir gleich von den Vorzügen regelmäßiger Pausen erzähle, möchte ich dich direkt einladen:

Nutze beim Lesen dieses Blogartikels doch jetzt die Gelegenheit und GÖNN DIR EINE KLEINE PAUSE! Hast du Lust? Vielleicht möchtest du dir einen leckeren Tee oder Kaffee oder ein Glas Wasser holen und es dir gemütlich machen, bevor du los liest.

 

Wann brauchen wir PAUSEN?

Pausen sind etwas sehr Natürliches, und nach körperlicher Anstrengung freuen wir uns auf Ruhephasen. Auch in der Natur bewegt sich alles in Zyklen. Aktivität und Passivität, Anstrengung und Loslassen, Wachsein und schlafen sowie Sommer und Winter.

So ist eine Pause die logische Folge nach jeglicher Form von Aktiv-Sein. Das kann eine körperliche Anstrengung sein genauso wie Lernen, Pläne erstellen, Ideen entwickeln, Hausarbeit machen, Kinder erziehen, Probleme wälzen, Krisen überwinden, Büroarbeit machen, am PC sitzen, und sicher fällt dir noch viel mehr ein.

Wenn wir konzentriert und fokussiert mit etwas beschäftigt sind, befinden wir uns in einer aktiven Phase. Irgendwann ermüden wir logischerweise – körperlich und genauso auf der geistig-mentalen Ebene. Spätestens jetzt wird es Zeit für Entspannung. Zeit für eine PAUSE!

 

Warum sind PAUSEN zwischendurch so wichtig?

Wenn wir das Bedürfnis nach einer Pause immer wieder ignorieren oder übergehen, sinken unsere Konzentration und Kraft. Der Körper reagiert auf die Belastung mit der Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol. Das lässt uns zwar weitermachen, aber es wird immer mehr ein Funktionieren und Durchhalten.

Auf die Dauer wird es immer schwieriger nach Feierabend wirklich abzuschalten und sich vom Stress lösen. Wir können nicht aufhören an die Arbeit und die Tagesaufgaben zu denken, und irgendwie wird alles viel zu schnell viel zu viel.

Erstaunlicherweise glauben wir oft, eine Pause würde uns zu viel Zeit kosten. Wir befürchten, nicht alles erledigen zu können, wenn wir eine Pause einlegen, oder wir denken wir wären zu faul.

Frei nach dem Motto

„Wer rastet, der rostet“

„Müßiggang ist aller Laster Anfang“

„Sich einen faulen Lenz machen“

„Von nichts kommt nichts“

„Ohne Fleiß kein Preis“

„Erst die Arbeit, dann das Spiel“

Oft haben Pausen also leider einen sehr schlechten Ruf. Galt es doch eher, die eigenen Bedürfnisse und Körperempfindungen zu übergehen und zu ignorieren, um Anforderungen zu erfüllen und um sich motiviert und fleißig zu zeigen. Egal, wie es tatsächlich in einem aussah.

Falls du in dir solche oder ähnliche Glaubenssätze entdeckst (vielleicht kannst du die Liste ja noch ergänzen! Ich freue mich über deinen Kommentar😊), heißt es sich gerne davon zu verabschieden. Erlaube dir, bewusste und genüssliche Pausen einzulegen.

Denn in Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall. Durch eine Pause – übrigens reichen dafür schon fünf bis zehn Minuten😊 – sind wir erfrischter und motivierter und auchd die Arbeit wird wesentlich produktiver.

Viele Studien haben offenbart, dass die Teilnehmenden bei regelmäßigen Pausen ihre Aufgaben in kürzerer Zeit vollendet hatten als ohne Pausen. Und was ich besonders wichtig finde: die Menschen fühlten sich wohler, waren glücklicher und bedeutend zufriedener.

genüsslich schlafender Hund in der Pause

 

So reduzierst du am Stress und Belastung in deiner Pause.

Eine Pause ist viel mehr als einfach Nichtstun. Sie ist auch viel mehr als das, was du gerade tust für einen Moment zu unterbrechen.

Das passiert im Körper.

  • Der Blutdruck sinkt.
  • Dein Herz schlägt langsamer.
  • Deine Atmung wird ruhiger.
  • Die ganze Muskulatur entspannt sich, vielleicht magst du dich auch strecken und dehnen oder bewegen!
  • Oxytocin – ein Wohlfühlhormon – wird ausgeschüttet.
  • Deine Konzentration steigt wieder.
  • Deswegen schläfst du besser.

 

Frau meditiert. Pause.

Und das auf emotionaler und geistig-mentaler Ebene.

  • Du fühlst dich glücklicher, zufriedener, ausgeglichener und dadurch auch freundlicher.
  • Ideen, was dir gut tun oder gefallen könnte tauchen auf. Du kannst präziser definieren und erkennen, was dir jetzt – in dieser Pause – Spaß macht.
  • Die Kreativität kommt zurück, dadurch entstehen neue Inspirationen oder Problemlösungen viel müheloser.
  • Du regenerierst und entspannst.
  • Dein Energielevel steigt wieder. Vielleicht bekommst du Lust Freundinnen oder Freunde zu treffen oder etwas gemeinsam zu unternehmen.
  • Weil du das Funktionieren verlässt, spürst du mehr.
  • Dein Stresslevel sinkt, und so bist du zuversichtlicher dir und deinem Leben gegenüber.
  • Anderen Personen gegenüber bist du offener.
  • Durch das Innehalten kann sich Gelerntes setzen und festigen.
  • Du verlässt den Tunnelblick und hast viel mehr Zugriff auf deine Stärken und Ressourcen.

Das heißt, während wir uns in dieser nach außen hin passiven Phase befinden, sind wir keineswegs wirklich passiv. Auf verschiedenen Ebenen finden absolut unverzichtbare Prozesse statt. Wir brauchen sie für unsere Gesundheit, für unser Wohlbefinden und auch beim Lernen und bei der Weiterentwicklung.

 

Was macht eine echte Pause aus?

Ob eine Pause für dich erholsam ist, hängt sehr davon ab, wie du sie ganz persönlich wahrnimmst. Kannst du sie dir gönnen? Erledigst du Liegengebliebenes oder gehst in der Mittagspause noch schnell einkaufen? Dabei wirst du vermutlich nicht auftanken.

Ich rate dir, über den Tag verteilt immer wieder eine kleinere Pause einzulegen. Oft reichen tatsächlich fünf bis zehn Minuten, um Körper und Geist kurz aus dem Trott zu befreien. Nach Feierabend oder in Zeiten, wenn die Kinder zum Beispiel in der Kita sind, hast du vielleicht auch immer wieder einmal die Muße, etwas Schönes für dich einzuplanen. Tue das bewusst. Und tue es wirklich! Möglicherweise triffst du gerne Freund:innen, machst Sport, nimmst ein gemütliches Bad, verbringst Zeit in der Natur.

Eva macht Pause

Das folgende Modell lässt sich auf die kurzen kleinen Momente übertragen, und genauso fürs Wochenende, um die Freizeit (neu) zu gestalten. Das DRAMMA-Modell gibt dir mit seinen 6 Punkten eine praktische Hilfestellung und Anleitung, wie du deine Pause in Zukunft gestalten kannst, um abzuschalten und dich zu erholen. Es beruht auf der Arbeit von Sabine Sonnentag und Charlotte Fritz, die als Psychologinnen das stressor-detachment model entwickelten.

Die innere sowie die körperliche Erholung zu erreichen wird gleich viel leichter!

 

So wirkt deine Pause stark gegen Stress.

Blumen zeigen farbliche Grenze

  1. D für Detachment – erlaube dir klare Grenzen.

Um dich von Stress zu lösen, erlaube dir klare Grenzen. Gehe für eine Mini-Pause in einen anderen Raum oder nach draußen. Lege dein Smartphone weg. Ziel ist der innere Abstand zur Arbeit und zu allem, was dich in Phasen der Erholung immer wieder einholt.

 

2.      R für Relaxation –Körper und Geist spielen zusammen.

In der freien Zeit (ob Mini-Pause, Mittagspause oder Feierabend) tut es gut, sich mit völlig anderen Themen zu befassen oder den Ort zu wechseln. Braucht dein Körper Ruhe oder eine Extra-Portion Bewegung?  Ein Spaziergang an der frischen Luft, Musikhören, eine heiße Dusche, Tanzen oder einfach Innehalten bringt Erholung auch von außen nach innen.

 

Einklang finden

3.      A für Autonomy – frei gestalten, was Entspannung für dich ist.

Überlege dir und sammle Erfahrungen, wobei und womit du gut runterfahren kannst. Es wird besonders dann einfach werden, wenn du einfach das machst, was dir wirklich gut tut. Auch wenn deine Kolleginnen in ihrer Mittagspause am liebsten gemeinsam im Pausenraum sitzen, bedeutet das nicht, dass das auch für dich das Richtige ist. Mache also das, was DICH erfüllt. Das kann heute Ruhe bedeuten und morgen ein sportlicher Spaziergang.

 

Glückshormone für dich in der Pause!

Fisch springt in größeres Becken

4.      M für Mastery – öfter mal was Neues für seelischen Ausgleich. 

Gibt es Dingen, die du schon immer mal ausprobieren wolltest? Möchtest du ein früheres Hobby wieder aufleben lassen? Das produziert Erholung für die Seele und fordert das Gehirn. Eine neue Herausforderung zu meistern löst Glücksgefühle aus! Wieder mit dem Zeichnen anfangen, endlich ein Rezept aus dem letzten Urlaub ausprobieren, den Yoga-Sonnengruß meistern. Was ist es bei dir? Es geht einfach um Spaß und Freude.

Tu Sinnvolles!

5.      M für Meaning – etwas Sinnvolles tun.

Möglicherweise möchtest du etwas erledigen und abhaken, das schon ewig auf einer alten ToDo-Liste dümpelte und dir irgendwie im Nacken saß. Keller aufräumen oder ausmisten oder ähnliches. Das kann eine wahre Wohltat sein! Erholung und Erfüllung könnte auch bedeuten sich für ein Herzensthema zu engagieren oder etwas zu tun, das anderen Menschen zugutekommt. Mit den Nachbarn plaudern, eine Blumenwiese für die Insekten anlegen oder dich in deinem Lieblingsverein engagieren.

 

Gemeinsam sein6.   A für Affiliation – Gemeinsam sein

Alle vorherigen Vorschläge kannst du allein für dich arrangieren. Hier, beim letzten Punkt ist das Zusammensein gefragt. Verbindung und Zusammengehörigkeit mit Freundinnen, dem Partner oder der Partnerin oder der Familie lassen eine Auszeit immens wertvoll sein! Gemeinsame Stunden in Verbundenheit wirken wie ein Kurzurlaub für die Seele. In Kontakt-Sein stärkt das Wohlbefinden ungemein. Gemeinsam lachen, die Zeit vergessen, gegenseitig ein offenes Ohr bei Problemen haben, unbeschwert sein.

 

Pausen für mehr Selbstfürsorge.

Vielleicht möchtest du dich vom DRAMMA-Modell inspirieren lassen? So kannst du deine Pausen für dich vielfältig und bunt werden lassen. Wenn wir in Pausen innehalten, wird es also viel leichter, Verbundenheit mit sich selbst zu spüren. „Was braucht der Körper? Wann ist die Seele zufrieden und im Einklang?“ Es entsteht ein liebevollerer und selbstfürsorglicherer Umgang mit uns selbst.

Wenn wir uns und unsere Bedürfnisse wahrnehmen und wertschätzen, können wir auch wohlwollender auf die Menschen um uns herum eingehen. Das heißt, letztendlich profitieren alle. Mehr Gesundheit. Mehr Freude. Mehr Zufriedenheit.

Das tönt jetzt beinahe kitschig – IST ABER SO!!

Willst du endlich runterfahren? Ich unterstütze dich gerne.

Möchtest du mich kennenlernen?

Dann buche ein kostenfreies Erstgespräch.