Kennst du das? Das Herz rast, die Brust ist wie zugeschnürt, kalter Schweiß bricht aus und deine Beine werden schwach.

Das sind möglicherweise Anzeichen einer Panikattacke: Lerne, wie du sie erkennst, wie Soforthilfe wirklich funktioniert und wie du die Attacke überwindest. Außerdem erfährst du, warum es sich lohnt Unterstützung anzunehmen.

 

Was ist eine Panikattacke?

Eine Panikattacke beschreibe ich auch als plötzlichen Anfall von extremster Angst. Das kann im Auto passieren, bei der Arbeit, abends auf dem Sofa, vor einer Prüfung oder einfach beim Spazierengehen. Das Wissen, dass eine Panikattacke objektiv nicht gefährlich ist, hilft in diesen Momenten reichlich wenig. Ausgelöst wird sie von unserem autonomen Nervensystem. Die Aufgabe dieses Nervensystems ist, permanent Anzeichen von Sicherheit und Gefahr zu sammeln. Es agiert unterhalb des Radars unseres bewussten Denkens und Handelns.

Manchmal kommt es jedoch zu einer falschen Einschätzung. Selbst wenn objektiv kein Grund zur Angst besteht, „glaubt“ dieses Nervensystem, Gefahr zu erkennen und reagiert sofort – in einem Bruchteil von Sekunden. Ein „Notfallmodus“ wird ausgelöst und nichts geht mehr. Der Körper beginnt plötzlich zu zittern oder das Herz fängt an, heftig zu pochen – die Panikattacke ist da.

Eine Panikattacke kann jede*n treffen. Menschen, die „so schnell nichts umhaut“ sind genauso häufig betroffen wie Feinfühlige. Und tatsächlich jeder fünfte Erwachsene hat mindestens einmal in seinem Leben eine Panikattacke erlebt.

 

Das sind die Symptome einer Panikattacke.

Es gibt nicht DAS EINE Symptom. Die Zeichen sind ausgesprochen individuell und vielfältig. Was aber alle Symptome gemeinsam haben, ist, dass sie bei den betroffenen Menschen größte Not auslösen. Oft ist den Betroffenen nicht klar, dass diese Symptome Ausdruck einer Panikreaktion sind. Die vielen körperlichen Reaktionen erleben sie als (lebens-)bedrohlich, was die Panik noch weiter steigert.

Mann mit T-Schirt Aufschrift Panikattacke

Folgende Symptome kommen häufig vor:

  • Herzrasen: Der Körper schüttet vermehrt das Stresshormon Adrenalin aus. Dies bewirkt, dass sich die Blutgefäße verengen – so steigt bei Panikattacken der Blutdruck und das Herz schlägt schneller.
  • Heftige Atemnot: sie entsteht, sowie auch manchmal Schmerzen im Brustkorb. Dies entsteht, weil sich die Brustmuskulatur zusammenzieht und verkrampft. Die Atmung wird flacher. Manche Menschen vermuten deshalb auch, sie hätten einen Herzinfarkt.
  • Engegefühl im Hals: das führt dazu, dass Viele Angst haben, zu ersticken.
  • Schwitzen.
  • Kälteschauer und Zittern am ganzen Körper.
  • Kribbelgefühle in Armen oder Beinen.
  • Eindruck von Gefühllosigkeit oder sich wie betäubt fühlen.
  • Ein starkes Beklemmungsgefühl und massive Angst: Viele Betroffene erzählen, sie hätten Angst, „verrückt“ zu werden oder auch Todesangst.
  • Ein flaues Gefühl im Magen und Übelkeit.
  • Schwindel: Die Menschen erzählen sie hätten das Gefühl zu stolpern, hinzufallen oder gleich ohnmächtig zu werden.

 

Was sind die Ursachen einer Panikattacke?

Eine Panikattacke ist ein Zeichen einer emotionalen Überforderung, selbst wenn wir uns dessen nicht bewusst sind.

Erinnere dich: Das autonome Nervensystem agiert auf der unbewussten Ebene. So manches Erlebnis oder so manchen Druck nehmen wir nicht bewusst als genau diesen wahr. Und genau in einer solchen Überforderung reagiert das autonome Nervensystem anders als in emotionaler Sicherheit und Entspanntheit. Es interpretiert Situationen viel schneller als gefährlich als in Entspannung und Wohlgefühl. Dadurch löst es den „Notfallmodus“ aus. Man könnte auch sagen, das Nervensystem ist in diesen Fällen zu „empfindlich“ eingestellt. Vergleiche es mit einem Feuermelder, der schon Alarm schlägt, nur weil die Heizung zu hoch eingestellt ist.

 

Das können Auslöser einer Panikattacke sein.

Stressige Lebenssituationen – beruflich wie privat. Der Stress ist allerdings lediglich ein Auslöser und nicht die Ursache. Das hat damit zu tun, dass die allgemeine Belastung in solchen Zeiten höher ist und wir grundsätzlich schon angespannter sind als sonst.

Bei Menschen, die in der Vergangenheit traumatische Erfahrungen gemacht haben, sind Panikattacken Ausdruck der emotionalen Spannung auf der Ebene des Nervensystems. Manchmal sind das bekannte Erlebnisse, oft sind es auch Ereignisse aus der Kindheit, die wir landläufig nicht als traumatisch erkennen. Zum Beispiel ging im Keller schon das Licht aus, bevor ein Kind die Treppe nach oben oder den Lichtschalter erreichte. Möglicherweise war auch ein Besuch beim Arzt beängstigender als von den Eltern wahrgenommen. Auch in der Schule erleben viele Kinder Stress durch Bloßgestelltwerden und Leistungsdruck. Scham und Angst entstehen. Diese Momente sind hochemotional und können Spuren hinterlassen, die sich als Panikattacke zeigen.

Manchmal sind es auch Prüfungssituationen oder das Gespräch mit dem Chef, die eine Attacke auslösen. Bin ich gut genug? Weiß ich genug?

Manche Betroffene entwickeln Panik vor Krankheiten, weil sie miterlebt haben, wie ein naher Angehöriger (plötzlich) gestorben ist und das Ereignis unverarbeitet blieb.

Für Viele ist besonders die Angst vor einer weiteren Panikattacke das Allerschlimmste und führt dann wieder genau dazu.

 

Panikattacken stoppen.

Ich möchte unterscheiden zwischen Soforthilfe und langfristiger Hilfe. Bei der Soforthilfe geht es darum, dir im akuten Moment helfen zu können, bei der langfristigen Hilfe suchen wir die Ursachen und entwickeln gemeinsam neue Verhaltensweisen. Grundsätzlich geht es darum, dass du lernst mit deinem Nervensystem zu kommunizieren, damit du ihm signalisieren kannst: „Es ist gerade sicher. Keine Notwendigkeit für den „Notfallmodus“ vorhanden! Du kannst runterfahren.“

 

3 effektive Tipps für die Soforthilfe.

Alle drei Tipps sind sehr einfach. Du kannst sie dir wahrscheinlich gut merken. Weil unser Gedächtnis in Panik sehr schlecht funktioniert, ist es noch besser, sie dir aufzuschreiben oder auszudrucken und immer in deiner Tasche dabei zu haben. Wenn du nur auf deinen Zettel schauen musst, weißt du sofort, was zu tun ist.

Spürst du eine Panikattacke kommen? Halte inne.

Spüre deine Hände

1. Spüre deine Hände. Gehe mit deiner Aufmerksamkeit zu deinen Händen.

Reibe sie aneinander.

Wie ist es die Reibung zu spüren?

Wie nimmst du sie wahr?

Sind sie eher warm oder kalt?

Trocken oder feucht?

Erlaube dir, mit deiner Aufmerksamkeit eine Weile bei deinen Händen zu bleiben und bewerte nicht was du spürst. Es geht nur darum zu bemerken: Ich spüre etwas. Jetzt in diesem Augenblick nehme ich wahr, wie sich meine Hände anfühlen.

2. Summe. Summe wie ein Bienenschwarm.

Nimm einen tiefen Atemzug und summe. Und noch einen. Und noch einen.

Spüre das Vibrieren, das das Summen im Körper erzeugt.

Wo spürst du es?

Vielleicht möchtest du auch in verschiedenen Stimmlagen summen.

Merkst du Unterschiede?

3. Schaue dich um und zähle zum Beispiel alle roten Dinge, die du siehst.

Du kannst auch alles zählen, was dir besonders gut gefällt, oder alle viereckigen Dinge.

 

Langfristige Hilfe, die wirklich wirkt.

 

Eva Strübing in ihrer Praxis im Therapiegespräch, verbunden und zugewandt, im Blickkontakt

Es lohnt sich, die tieferen Ursachen zu erkunden, wenn dich Panikattacken häufiger überrollen.

  • Du lernst Wege kennen, die dir helfen, dass nicht die Panikattacke dich im Griff hat, sondern DU die Panikattacke steuerst.
  • Du bekommst die Kontrolle zurück und kannst befreit das Haus verlassen.

 

Konkret heißt das: Du erlernst Wege, dem autonomen Nervensystem gekonnt die nötige Sicherheit und Ruhe zu vermitteln. Du kannst dich selbst aktiv auffangen und beruhigen. Vergangene Erfahrungen, die die tiefere Ursache der Panik sind, verlieren an Kraft. So stellt sich dein Nervensystem  wieder auf „normal“ ein und reagiert nicht mehr über. Die Panikattacke endet genau hier.

 

Übrigens: Die Panikattacken verdrängen zu wollen und damit einfach zu ignorieren, hat meistens den gegenteiligen Effekt. Stelle dich lieber deinen Ängsten. Es ist keine Schande sie zu haben, sondern die Chance, dich besser kennenzulernen und dich wohler zu fühlen.

Lerne stattdessen, wie du dein Nervensystem beruhigen und regulieren kannst. Das ist nachhaltig und wirkt absolut langfristig. Du wirst in den Genuss eines freudvolleren Lebens kommen, das kannst du mir glauben!

Lust darauf bekommen? Dann melde dich bei mir! Ich freue mich auf dich!

Hol dir dein Leben zurück!

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