Jahresrückblick 2020: Gas geben und los geht’s!

 

Auf den ersten Blick muss ich beim Jahresrückblick 2020 erstmal tief durchatmen. Einfach oder normal war es ja wirklich nicht.

Jetzt schaue ich genauer hin und stelle fest: mein Jahr war definitiv nicht schrecklich und ich möchte es keinen Falls einfach abhaken. Es hielt einige Herausforderungen bereit, und genau die waren es auch, die mich so viel weitergebracht haben.

Es hat mich mutig sein lassen und ich bin ehrlich stolz auf alles, was ich geschafft habe.

Als ganz großes Geschenk nehme ich mit “de-mütig“ zu sein. Zufrieden sein mit dem was ist und mit dem was ich habe.

Das Jahr fing an mit einer sehr liebgewonnenen Tradition….

Ein leckerer Brunch mit Freundinnen und Freunden. Gemeinsam feine Leckereien schnabulieren, lustige und tiefe Gespräche führen – kurzum: das ZUSAMMENSEIN genießen und das neue Jahr gemeinsam willkommen heißen.

Neujahrsbrunch

So war es auch in diesem Januar. Wir kamen alle erholt und frischen Mutes aus den vorangegangenen Feiertagen und genossen das Zusammensein in vollen Zügen. Wie immer hatten wir feine Speisen aufgetischt. Dazu gehören traditionell bayrische Weißwürste, aber auch eine schöne Suppe (war es eine indische Kürbissuppe? Ich glaube ja. 😉), Omelett mit Zutaten eigener Wahl (ich liebe Tomaten und Pilze), leckersten Käse, Hummus.  Selbst gemachte Marmelade, Obstsalat und Kuchen nicht zu vergessen. Dazwischen ein Espresso und ein Gläschen Sekt oder Prisecco (eine delikate, prickelnde alkoholfreie Variante aus Birnen und Äpfeln).

Schnell war es Abend.

Wir wussten noch nicht, dass wir das so schnell nicht mehr machen würden. Noch im Rückblick geht mir das Herz auf!

Daran denke ich, während ich am 2. Weihnachtstag zurückschaue.

…und es endete ganz anders:

Weihnachten ist dieses Jahr noch viel ver-rückter als gedacht!

unsere Christbaumkugeln von 1995 🙂

Unsere Söhne sind heimgekommen – wie die letzten Jahre auch. Dieses Jahr mit allen vorangegangenen Vorsichtsmaßnahmen. Kontakte reduziert, Schnelltest gemacht. Es fing sehr gesellig, gemütlich und lustig an, bis am 24.12. das Handy unseres älteren Sohnes klingelte. Wir waren gerade beim Spaziergang zur Wurmlinger Kapelle.

besagte Kapelle

„Meine Mitbewohnerin ist Corona positiv getestet.“ Ach du Schande.

Also nix wie zurück. Für uns alle hieß das erstmal Quarantäne. In einem Haushalt, wie machen wir das?

Einen Test machen – geht das heute?

Maske auf – Maske ab in der eigenen Wohnung. Fühlt sich nicht gut an.

Die Weihnachtsstimmung war plötzlich nicht mehr so wichtig.

Unser zweiter Sohn entschied sich wieder zurück zu fahren. Eine Person weniger, die sich infizieren kann bzw. andere infiziert, falls schon angesteckt.

Mein Mann Joachim  und ich bewohnen das Wohnzimmer, der andere Sohn sein früheres Zimmer.

Weihnachtsessen per Zoom, mal kurz hochfragen: was willst du trinken? In Küche, Flur, Bad Maske auf, Maske ab.

Das Essen war trotzdem lecker. Gekocht haben wir parallel mit dem zurück gefahrenen Sohn, Serviettenknödel kann er jetzt auch!

Der Test ist übrigens negativ. Quarantäne gilt nur noch für unseren Sohn, wir können wieder raus!  Viel gemeinsame Zeit war eingeplant, jetzt kehrt noch mehr Ruhe ein als erwartet. Jeder in seinem Zimmer.

Das reicht doch eigentlich, oder? NEIN! Gestern lief die Waschmaschine aus! Das Wasser begrüßte mich schon am Kühlschrank. Wir haben lange gewischt und festgestellt, dass der Abfluss von Küche (Spüle, Spülmaschine) und Waschmaschine verstopft ist.

Man soll über Weihnachten ohnehin nicht so viel arbeiten, denke ich mir. Also keine Wäsche waschen. Nur das nötigste Geschirr benutzen. Das geht erstaunlich gut!

Keller-Katastrophe

Momentan habe ich Nerven wie Drahtseile. Das wundert mich etwas, freue mich aber darüber.

Wer weiß, was dieses Jahr noch kommt… Zum Glück sind es ja nur noch ein paar Tage.

Wieviel sich verändert hat zwischen diesen beiden Events! Es kommt mir vor wie zwei verschiedene Leben.

 

So hat Corona meine Arbeit beeinflusst –

Online oder offline? Hauptsache Zusammenhalten.

Online

Im Dezember 2019 ging meine neue Homepage online. Meine Reichweite und Bekanntheit im Umkreis ist gut, und mein Ziel war es, 2020 online präsenter zu werden. Dafür wollte ich Online-Angebote erstellen, allerdings eher als Selbstlern-Kurse bequem von zu Hause aus.

„Online-Beratung ist ich eher schwierig“. So dachte ich bisher. Vor allem Online-Therapie.

Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, wie eine Online-Beratung oder -Therapie abläuft.  Die entsprechenden Möglichkeiten hatte ich noch nie ausgelotet und war eher vorsichtig. „Das schau ich mir bald mal an“ war eher mein Plan.

Schnell war mir klar: „Bald mal” ist jetzt! Im März sprang ich mitten rein.

Meine Mastermind-Kollegin Natalie hatte coole Tipps für mich!

Der Entfaltungscode auch online

So einige Therapie- und Beratungsstunden fanden schon bald online statt. Das war um Vieles besser als ich vermutet hatte. Wir waren und sind uns online deutlich näher als vorgestellt. Es freut mich extrem, dass das auch meine Klientinnen und Klienten so erleben! Die Qualität der Therapiestunden leidet also definitiv nicht.

Online EMDR

Therapie geht auch online.

Eine neue Möglichkeit ist geboren! Mein Entfaltungscode, der dabei hilft ganz individuell aus der Krise zu kommen, entfaltet seine Wirkung jetzt nicht nur live in meiner Praxis in Reutlingen und Tübingen, sondern auch online. Ich bin so häppy!

ich freu mich! Entfaltungs-Code auch online!

Dafür haben meine Kollegin Birgit und ich verschiedene Tools angepasst, damit wir z.B. die Methode EMDR auch online nutzen können. In Lockdown-Zeiten haben mir diese Online-Treffen viel mehr als Tools gegeben – nämlich auch Austausch und das Gesicht einer anderen Person.

Die Tools nutze ich seither sehr erfolgreich. Das funktioniert unter anderem, um die eigenen Stärken zu stärken.

Weil wir in schwierigen Zeiten immer wieder den zu uns Kontakt verlieren. Wir sind ratlos oder fühlen uns verloren. Die eigenen Stärken (wieder) zu spüren tut so gut! Wege aus der Krise werden leichter.

So entsteht auch die Basis um traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und zu integrieren. Der Körper kann sich besser entspannen und sich sicherer fühlen. Das Nervensystem fährt runter. Gedankenkreisel hören auf.

Die vielen Sorgen und Unsicherheiten haben das in dieser Zeit nicht nur für mich, sondern auch für viele meiner Klientinnen und Klienten schwerer gemacht. In manchen Momenten schier unmöglich!

Umso mehr haben wir von den neuen Möglichkeiten und der verbesserten Struktur profitiert.

Meine SEELENSNACKS im 1. Lockdown

jedes Mal, wenn du heute etwas Gelbes siehst, lache laut.

SEELENSNACKS im 1. Lockdown

Von Mai bis zu den Sommerferien habe ich erst täglich, später wöchentlich kleine, feine „SEELENSNACKS“ auf meine Homepage gestellt. Das sind einfache Achtsamkeitsübungen, Spiele, Geschichten und Meditationen, die den Alltag im ersten Lockdown erträglicher machen sollten.

Das haben sie auch.

Ich merkte allerdings bald, dass sie mich an und über meine Grenzen brachten. Hatte ich doch gedacht, dass es sich “nur” um 4 Wochen handelt! Ich war zunehmend ausgelaugt und fix und fertig. So fanden die Seelensnacks auf der Homepage zum Sommerferienstart ihr Ende. Und ich Zeit zum auftanken 🙂

im eigenen Garten ist es voll schön

Kleinere Corona-Umbauten in meiner Praxis und keine Klangreisen

Offline

Im ersten sowie auch im zweiten Lockdown durfte meine Praxis offen bleibenn! Glücklicherweise ist mein Praxisraum groß genug um mit mindestens 2 m Abstand zusammenzusitzen.

familienberatung familientherapeut tuebingen reutlingen

Live Treffen in meiner Praxis. Jetzt natürlich mit großem 2m-Abstand

Ich habe eine ganze Weile geknobelt und in meiner Praxis einiges umgerüstet. Ein- und Ausgang ist jetzt unterschiedlich. Wer hätte gedacht, dass die zweite Tür mal so nützlich wird? So gibt es auch im Wartebereich keine Begegnungen. Ein Luftbefeuchter sorgt dafür, dass sich die Aerosole schnellstmöglich absetzen.

Es ist also durchaus möglich sich auch offline sicher zu treffen und nicht auf ein persönliches Treffen verzichten zu müssen.

Die allseits beliebten Klangreisen konnten allerdings nicht mehr stattfinden. Sie waren immer voll ausgebucht und ein erholsames Geschenk für alle, die Feedbacks so erfüllend! Ich vermisse sie heute noch. Wann das wohl wieder klappt?

Klangreise

entspannen bei einer Klangreise

Unglaublich dankbar bin ich allen, die nicht einfach alle Termine absagten! So konnten meine Praxis und ich gut überleben und sogar Reichweite und Belegung wachsen.

Viele können nach diesem Jahr erholsamer schlafen und erfrischter aufwachen, weil keine Alpträume mehr. Sich wohler fühlen nach einer Zeit voller Zweifel und/oder Burnout.

das Leben genießen

Sie konnten Erlebnisse integrieren, die jetzt ihre traumatische Auswirkung verloren haben.

Nach gelösten Problemen mit der Partnerin , dem Partner befreit Silvester feiern.

gemeinsam wohlfühlen

Das sollte doch wohl grundsätzlich so sein nach einer Therapie, oder?! Ja das stimmt, doch es ist genau das, was mein Herz immer wieder aufs tiefste berührt. Ich danke allen für ihr Vertrauen und die Offenheit. Das ist nicht selbstverständlich!

 

Ich darf mich jetzt Schwiegermama nennen!

Hochzeit!

Yeeey!! Das Highlight schlechthin!

Im Februar hat unser Sohn geheiratet. Mein Herz geht auf…

Es war ein wunderschönes Fest mit beiden Familien. Vorgezogen fand sie im Februar und nicht wie geplant im Juni statt. Nicht wegen C. vorgezogen, sondern einfach aus Freude. Ist das nicht der Wahnsinn? Wir feierten noch frei und unbeschwert und verbrachten einen herrlichen Tag mit lieben Menschen und bei feinstem Essen. Die Familie wurde größer. Das Brautpaar ist glücklich.

Wie cool ist das denn? Ein glücklicher Sohn und eine Frau mehr in der Familie. Eine ganze Familie mehr in der Familie!

Schwiegermutter sein ist sooo toll!

Ich als Schwiegermama 😉

 

SEEED Konzert fällt aus – Corona privat

kein Seeed Konzert in 2020

Mein Geburtstagsgeschenk wurde abgesagt… Es hätte ein Trip nach Berlin werden sollen mit einem Openair Konzert von Seeed als Sahnehäubchen. Warum es ausfiel?

Logisch, Corona! Verschoben nach Sommer 21. Hmm, ob das wohl was wird? Ich trau mich noch nicht das zu glauben.

Fast alle Urlaube des Jahres 2020 wurden anders oder fielen aus. Mal konnte ich es locker nehmen, mal eher nicht. Reisen ist wirklich meine ABSOLUTE Leidenschaft!

Wie soll man das locker nehmen??

Es gibt auch etwas Gutes daran:

Auf diese Weise kamen wir im Sommer ins Burgund. Die Corona-Zahlen moderat, der Weg nicht zu weit.

Maske auch im Bugund

Ich wusste nicht, dass es dort so schön ist und der Wein sooo lecker…

oh wie lecker…

Genuss pur und Zeit zum Auftanken. Das Leben genießen.

Burgund – wir kommen wieder!

Vom Allein sein, Online-Weintastings und Capuccino im Garten.

Im Städtle gemütlich einen Cappuccino schlürfen, abends mit den besten Freundinnen ein Weinchen trinken… das fällt alles immer wieder raus in diesem Jahr. Yoga und Fitness. Wie soll das jetzt gehen? Ich merke, ich bin ein geselliger Mensch. Wie soll ich das aushalten? Kann ich das aushalten?

Mal ist es leicht, mal verdammt schwer.

Folgende Erkenntnisse hatte ich im Jahr 2020:

Also direkt vor der Haustür ist es sehr schön! Das habe ich im Frühjahr neu festgestellt. Da, wo wir oft nur vorbei fuhren, hielten wir an und erkundeten die Gegend. Herrlich!

Natur bei mir um’s Eck

2. Lockdown im Schnee

Ich lerne die Natur viel tiefer kennen und schätzen. Auch wenn ich von mir behaupte sowieso schon gerne draußen zu sein.

Es ist anders das zu machen, weil es so sein muss. Weil ich keinen Flieger buchen oder in Bella Italia am Meer spazieren gehen kann.

Gelernt habe ich, mich darauf einzulassen und den Moment zu genießen, Zeit haben. Wie sehr das beim Auftanken hilft!

Es geht auch vor der Haustür: zufrieden und glücklich sein. Demut macht sich breit.

Gesund sein ist noch weniger selbstverständlich. Ich kann das noch mehr schätzen.

Auch Familie und Freundschaften.

Zusammensein.

Oder einfach mit mir allein in Frieden sein.

Wow, was brauch ich wenig! Zumindest in diesen Momenten.

Weintasting online

Mit Freunden haben wir den gleichen Wein bestellt und online ein Tasting steigen lassen. Das war lustig! Die Verbindung manchmal mittelgut, hat aber gereicht. 😉 Mein Fazit: absolut wiederholenswert! Phasenweise fiel der Bildschirm kaum auf. Maximale Unterhaltung.

Yoga mache ich jetzt online. Das Gesellige fehlt mir sehr. Das Unbeschwerte und Ausgelassene. Und trotzdem freut sich der Körper und ich bin entspannter. Besser als nix allemal.

Gewöhne ich mich an weniger Kontakte?

Ich weiß es nicht genau. Manchmal scheint es mir so. Abends öfter daheim sein, mehr gemeinsame Zeit mit meinem Mann. Mal ein Spaziergang mit der Freundin. Ein Wochenende bei Freunden und gemeinsam kochen. Sofern kein Lockdown ist 😊

Ich stelle fest: Cappuccino geht auch im Garten und auf dem Sofa. Zur Not.

Cappuccino geht auch im Garten…

Fortbildung online: TSY Traumasensibles Yoga

 Ich lerne leidenschaftlich gerne! Fortbildungen erfüllen mich.

So habe ich TSY traumasensibles Yoga entdeckt. Das passt so gut zu meiner Arbeit! Der Körper wird mit einbezogen. Es hilft sich wohl mit sich zu fühlen.

Die Fortbildung fand online statt. Mutig geworden durch meine Online-Beratung ließ ich mich darauf ein. Das ging auch hier besser als erwartet und ich habe sehr viel gelernt und selbst erfahren.

Nächstes Jahr werden die Erfahrungen in meine Arbeit einfließen. Das wird toll und ich freu mich drauf!

Das ganze drumherum fehlte mir doch sehr. Die Pausengespräche, die gemeinsamen Abende. Neue Menschen inspirieren mich.

Nichtsdestotrotz mache ich den nächsten Kurs 😊

Natürlich wieder online…

 

Jetzt komme ich wieder bei Weihnachten an und mein Rückblick ist viel mehr positiv als negativ.

Ich freu mich.

 

Mein Motto für 2021?

Ausblick Richtung 2021

In Verbindung sein! Ich möchte verbinden und mich verbunden fühlen. Nicht allein oder isoliert sein, sondern gemeinsam das Jahr 2021 genießen.

entweder so….

….oder so

Ich kann’s kaum erwarten….

Psychologe Tübingen